Altamura

Charakteristisch für Altamura sind die "claustri", kleine Innenhöfe, in denen sich das Nachbarschaftsleben abspielt. Nachdem Altamura im Mittelalter zerstört wurde, machte Friedrich II es zu einem multikulturellem Zentrum. In ganz Apulien ließ er nur eine einzige Kirche bauen: die Kathedrale von Altamura.

Porta Bari
Porta Bari

 

Federico Secondo, wie er auf italienisch heißt, war Andersgläubigen gegenüber tolerant und wurde von Papst Innozenz IV nach vielen Querelen zum Ketzer und Antichrist erklärt. Er ließ in Apulien dutzende Kastelle erbauen, darunter auch das mysteriöse Castel del Monte, aber nur eine einzige Kirche, die Kathedrale Santa Maria Assunta in Altamura. 1230 wurde Altamura von Friedrich ll für apulische, griechische und jüdische Siedler neu errichtet. Nachdem es von den Sarazenen (Arabern) zerstört worden war, sollte es ein multikulturelles Zentrum Apuliens werden.

 

Die Kathedrale ist ein Grund, warum wir uns auf den Weg nach Altamura machen. Zwei Tage voher hatte ich nämlich das -> Castel del Monte zum ersten Mal mit eigenen Augen gesehen und war beeindruckt von seiner schlichten, schwer zu beschreibenden Schönheit. Also auf nach Altamura, auch wenn der Himmel grau ist. Altamura ( 436m ) liegt auf der Murge Anhöhe an der Grenze zur Basilikata. Altamura bedeutet Hohe Mauer. Benannt ist die Stadt nach der gut erhaltenen Ringmauer aus dem 5. Jahrhundert vor(!) Christus, die an der Nordseite der Stadt zu besichtigen ist. Berühmt ist die Stadt außerdem für ihr hervorragendes Brot, das in ganz Apulien gerühmt wird.

 

Das Foto oben zeigt also nicht die namensgebende Mauer von Altamura, sondern ein „neues“ Stadttor, die Porta Bari. Von hier aus steuern wir direkt über den Corso Federico II di Svevia auf die Kathedrale Santa Maria Assunta zu. Die Hauptsehenswürdigkeit an der Piazza Duomo ist schon von weitem zu sehen.

 

Piazza Duomo

Die Piazza Duomo ist umgeben von mehreren Cafes mit wunderbarem Ausblick auf die Kathedrale. Irgendwo auf dem Corso Federico II soll es im ältesten Cafe der Stadt einen hervorragenden Nussschnaps, den Padre Peppe, geben, aber das lese ich erst später in einem Reiseführer.

 

Der Dom oder die Kathedrale gefällt mir. Nicht ganz so sehr wie die Kathedrale von Trani, aber ziemlich nah dran. Der Bau ist schlank, elegant, leicht ( laienhaft gesagt).

Der Baustil ist romanisch. "Die Romanik gilt als erste große gesamteuropäische Kunstepoche seit dem Untergang Roms im 5. Jahrhundert und damit dem Ende der Antike. Typisch sind Rundbögen, Rundbogenfenster, Säulen mit blockartigen Kapitellen und Wände mit betont wuchtigen Steinmassen. Grundrisse und Baukörper folgen einfachen geometrischen Formen." steht in der wikipedia.

Kathedrale Santa Maria Assunta

 

1232 wurde der Bau der Kathedrale von Kaiser Friedrich II angeordnet. Von der katholischen Kirche sollte sie unabhängig sein und nur dem kaiserlichen Gesetzt unterstehen. Das ursprünglich romanische Bauwerk wurde während eines Erdbebens im Jahre 1316 beinahe vollständig zerstört und von den besten Steinmetzen der Schule von Bitonto wieder aufgebaut. Diese schufen auch ein neues Kirchenportal, welches zu den schönsten Apuliens zählt. Der Lanzettbogen zeigt eine Vielzahl von Basrelieffiguren, welche Szenen aus dem Leben Christi, das Abendmahl und eine Madonna mit Engeln darstellen. Die äußeren Säulen ruhen auf zwei 1533 von Antonio von Andria angefertigten Löwen, die inneren Säulen hingegen auf zwei knienden Atlas-Figuren aus dem 13. Jahrhundert.

Der Glockenturm befindet sich am hinteren Ende der Piazza Duomo. Er wurde nach Zeichnungen des Architeckten Corradino de Iudicibus im Jahr 1858 in gotischem Stil erbaut. 

 

Das Innere der Kirche besteht aus drei Kirchenschiffen und hat den Grundriss einer Basilika. Im Laufe der Jahrhunderte wurden an ihr zahlreiche Umbauten und Rekonstruktionsarbeiten vorgenommen. Auffällig sind die reich verzierten Wände und Marmorverkleidungen der Säulen. Auch die Altäre sind aus farbigem Marmor. Die Holzdecke des zentralen Kirchenschiffs wurde während Restaurationsarbeiten im 19. Jahrhunderts gefertigt und zeigt die Adelswappen der Monarchen und Könige von Kaiser Friedrich II. bis zum Haus Savoyen. Die Kirche ist ein wahres Museum von Gemälden verschiedener Maler und anderer Kunstwerke, die ich unmöglich alle hier aufzählen kann. Nachzulesen ist das alles im Detail -> hier auf der Seite murgiapride  ( auf deutsch).

 

Mich hat das Innere der Kirche etwas erschlagen, aber die Gesänge, die da leise zu hören waren, haben mich ein bißchen gebannt. Daher hab ich das kleine Video gemacht. Wer die schlafende Schöne im Glassarg ist, weiß ich nicht. Vielleicht Irene oder Assunta - die Schutzheiligen von Altamura.

 

Die Altstadt von Altamura

Auch wenn wir in erster Linie wegen der Kathedralle gekommen sind – ein Altstadtbummel muss sein. Da ich den Reiseführer zuhause vergessen habe, schlagen wir uns ziellos in die Gassen. „Claustri“ heißen die typischen Innenhöfe in Altamura, in denen sich das Nachbarschaftsleben abspielt und die oft durch extrem enge Gassen verbunden sind.

 

Die "claustri"

 

Abgeleitet vom lateinischen claustrum (geschlossener Raum), "gnostre" im lokalen Dialekt, sind die Höfe architektonisch sehr charkteristisch für Altamura. Die claustri förderten die Symbiose verschiedener Ethnien: Griechisch, Lateinisch, Jüdisch, Arabisch.  Die claustri sind daher architektonisches Zeugnis und ein greifbarer Beweis für die friedliche Koexistenz verschiedener Religionsgemeinschaften.  Die Höfe stellen sich als kleine, mehr oder weniger breite Plätze dar, die von Häusern umschlossen sind.  Die Häuser sind zu den Höfen und den Hauptstraßen des historischen Zentrums hin geöffnet. Der Hof ist zum Sammeln von Regenwasser leicht nach innen geneigt - in ihrem Inneren befinden sich nämlich Behälter, aus denen die verschiedenen Familien in der Vergangenheit Wasser schöpfen konnten. Typische architektonische Elemente sind: Treppen, Bögen, Balkone, Logen, Balkone, Fenster, kleine Terrassen, Steinringe, "Felsensitze". Einige claustri sind mit in den Tuffstein gehauenen ornamentalen Elementen angereichert: groteske Masken, Wappen, Votivfiguren. Die Funktion dieser besonderen Räume des städtischen Gefüges von Altamura bestand hauptsächlich darin, die Ansammlung verschiedener Familien zu fördern, aber sie dienten auch als Verteidigungszweck, weshalb die "claustri" nur einen einzigen Eingang haben. Es gibt mehr als 80 claustri im antiken Zentrum der Stadt.

 

Der "Claustro Tradimento" ( Hof des Verrats ) zum Beispiel in der Via G. Falconi zeichnet sich durch Reliefs von apotropaischen grotesken Masken, Blumen und Muscheln aus. Der Name bezieht sich auf die Legende vom angeblichen "Verrat" eines Teils der Bewohner, die dazu beitrugen, dass die Stadt 1799 wieder unter bourbonische Herrschaft geriet.

 Quelle und mehr Infos zu den Besonderheiten einzelner Claustri ( englisch und italienisch) -> proloco Altamura

 

Als ich vorsichtig in einen der claustri spähe, ruft mir ein älterer Herr etwas zu. Ich verstehe nur das Wort „faccia“ ( Gesicht ). Ich entschuldige mich, weil ich das Gefühl habe, in seinen Hof eingedrungen zu sein. Mein italienischer Begleiter fragt nach und übersetzt für mich: „Ob wir das Gesicht sehen wollen?“

 

apotropaico

 

Was er meint, sind die Gesichter an dieser Häuserfassade in der Via del Volante. "Die Gesichter halten den Teufel fern", erklärt uns der Mann. Immer wieder fällt das Wort "apotropaico", das ich erst nachschlagen muss. Apotropaic ist ein aus dem Griechischen abgeleitetes Adjektiv, apotrépein = "abwehren" und wird üblicherweise einem Objekt oder einer Person zugeschrieben, das in der Lage ist, bösartige Einflüsse zu verhindern, abzuwehren oder aufzuheben. Es ist ein Wort mit sehr alten Ursprüngen, das seine Wurzeln im antiken Griechenland hat und trotzdem eine große Bedeutung in den kleinen Gesten behält, die die Populärkultur von Generation zu Generation weitergibt, um Unglück abzuwehren. Als apotropäisch gelten in Süditalien auch seltene Steine, figürliche Darstellungen von Tieren oder Teilen von Tieren, Monster, Gorgonienmasken, menschliche Gliedmaßen, darunter vor allem das Auge, die Hand, der Phallus. Die Ikonographie der Masken ist sehr vielfältig, in der Regel handelt es sich um anthropomorphe Darstellungen, die mehr oder weniger beängstigend sind und von den Prototypen der Magno - Griechen abgeleitet wurden: Satyrn und Gorgonen aus Stein oder Terrakotta, die vor allem die Antefixe griechischer und römischer Tempel schmückten. Die gängigsten Darstellungen sind jedoch dämonische Gesichter mit herausgestreckter Zunge und auffälligen Hörnern. ( mehr dazu in dem Artikel -> Magische Rituale und böser Blick )

 

"Ob wir auch noch die engste Gasse von Altamura sehen möchten?" fragt uns der Mann. "Na klar!" Wir kriegen also eine kleine Stadtführung gratis durch die Gassen der città vecchia. Wegen Corona haben die Leute Italienfahnen und Fahnen mit Madonnen an die Fenster gehängt. Noch eine Art, Unglück fern zu halten.

 

 

Wir kommen vorbei am ältesten Ofen Altamuras, Forno Santa Chiara, am Archäologischen Museum, wandern durch viele weitere Hinterhöfe und kommen schließlich zu einer wirklich sehr engen Gasse, durch die man fast seitlich gehen muss. Nichts für Menschen mit Klaustrophobie.

 

Unser kleiner Rundgang endet wieder an der Piazza Duomo. Hier laden wir unseren Stadtführer noch auf einen Cafe ein, aber er lehnt dankend ab.Ich ärgere mich ein bißchen über mich selbst, weil ich die Einladung des Mannes anfangs so missverstanden habe. Die süditalienische Gastfreundschaft hat mich schon öfter überrascht. Ich verabschiede mich mit den Worten: " Vielen Dank. Wenn Sie mal nach Berlin kommen, zeige ich Ihnen gern die Stadt." Da müssen wir beide lachen.

 

Der Himmel ist inzwischen immer dunkler geworden. Auf dem Rückweg zur Porta Bari entdecke ich noch zwei weitere, kleine Kirchen ( San Nicola dei Greci und San Biagio) und ich möchte unbedingt noch ein Brot kaufen. In Apulien wird gern die Legende erzählt, dass die Mc Donalds Filiale in Altamura nach wenigen Wochen aus Mangel an Kundschaft schließen musste, weil sie keine Chance gegen das berühmte Brot hatte. Es könnte durchaus wahr sein, denn Fastfood - Ketten sind in Apulien tatsächlich verpönt ( ähnlich wie Starbucks sich in Italien nicht behaupten konnte). 80 cent kostete das frisch gebackene Brot ( 500gr), das wir nicht in einer Bäckerei kaufen , sondern direkt in einem der forni ( Öfen). Solltet ihr probieren.

 

Piazza Duomo
Piazza Duomo

Das Brot von Altamura

 

"Pane di Altamura Brot" ist ein Bäckereiprodukt, das aus dem Mahlgut von Hartweizengrieß der Sorten "appulo", "arcangelo", "duilio" und "simeto" gewonnen wird. Das Brot wird nach dem alten Verarbeitungssystem gewonnen, das die Verwendung von Sauerteig oder Sauerteig - Meersalz - Wasser beinhaltet. Es muss folgende Merkmale aufweisen: Der Laib muss ein charakteristisches Aroma und ein Gewicht von mindestens 0,5 kg aufweisen, die Rinde muss mindestens 3 mm dick sein, die Krume muss strohgelb sein und eine homogene Wabenstruktur aufweisen, und der Feuchtigkeitsgehalt darf 33 % nicht überschreiten.

 

Das Brot von Altamura wird in traditionellen Holz- und Steinöfen gebackenen. Es hat eine sehr knusprige Kruste und eine weiche, strohgelbe Krume. Es gibt das Brot in zwei traditionellen Formen; die erste wird lokal als "U sckuanéte" (gekreuztes Brot) bezeichnet, die andere als "a cappidde del padre de simone" (Priesterhut). Das zum Backen verwendete Holz kann entweder Buche oder Kastanie sein, hauptsächlich aus dem dornenreichen Gebiet in der Provinz Potenza. Das Gebiet, in dem die zur Herstellung von "Pane di Altamura g.U." verwendeten Körner angebaut werden und das mit dem Verarbeitungs- und Herstellungsgebiet des Produkts zusammenfällt, umfasst die Gemeinden Altamura, Gravina di Puglia, Santeramo in Colle, Poggiorsini sowie Spinazzola und Minervino Murge in der Provinz Barletta-Andria-Trani. Im Juli 2003 wurde dem Altamura-Brot auf europäischer Ebene die geschützte Ursprungsbezeichnung ( DOP) verliehen.

 

Sehenswert in Altamura

 

Neben den bekannten Sehenwürdigkeiten, versuche ich immer auch ein Auge auf Streetart und die Poesie des Alltags zu haben. Was es mit dem Nuovo Cinema Inferno auf sich hat, habe ich nicht herausgefunden.

Wenn eine Blume stark ist, blüht sie auch auf Felsen. (Poet des Gewächshauses)
Wenn eine Blume stark ist, blüht sie auch auf Felsen. (Poet des Gewächshauses)

 

Altilia Stupor Mundi ist ein Kulturverein, der 2016 gegründet wurde. Der Name Altilia erinnert an den alten Namen "Altamura". Stupor mundi bedeutet "Staunen der Welt" und war der Beiname Friedrich II.  Die Vereinigung entstand aus der Idee heraus, das historische, kulturelle und musikalische Erbe Altamuras aufzuwerten.Die Gruppe setzt sich aus  jungen Musikern und Fahnenschwingerinnen zusammen. Hier Trauern sie um die Mutter des Präsidenten des Vereins. ( "Die Jungen und Mädchen des Vereins Altilia Stupor Mundi stehen zusammen mit ihren Eltern an der Seite des Präsidenten anlässlich des Verlusts seiner lieben Mutter". )

San Nicola dei Greci

 

Die Kirche San Nicola dei Greci ( Heiliger Nikolaus der Griechen) stammt in etwa aus der selben Periode wie die Kathedrale Santa Maria Assunta. Sie diente der griechisch-orthodoxen Gemeinde Altamuras als wichtigste Kultstätte. Die ursprünglich kaum verzierte Fassade erhielt relativ spät ihre große Fensterrose. Sehenswert ist die Statue des Heiligen Nikolaus, der dunkelhäutig und in segnender Haltung dargestellt wird. San Nicola  ist einer der wichtigsten Heiligen in Apulien. -> siehe auch San Nicola in Bari

 

 

San Biagio

 

San Biagio befindet sich unmittelbar neben der Kirche San Nicola dei Greci. Sie wurde 1628 erbaut und wurde bald zum Sitz der Bruderschaft des Heiligen Crispin, dem Schutzpatron der Schuster, Gerber und Sattler. Die schlichte Fassade ziert eine Statue des Heiligen Biagio sowie ein Wandgemälde des lokalen Künstlers Maramonte. Wie San Nicola dei Greci diente auch San Biagio als Kultstätte für die griechisch-orthodoxe Gemeinde von Altamura. Besonders sehenswert sind das Kreuzgewölbe, die Malereien an der Innenseite des Hauptportals und die mit einer beeindruckenden Orgel versehene Galerie.

 

 

 

 

 

 

Museo Etnografico di Altamura

 

Das Museo Etnografico (Piazza Santa Teresa) dokumentiert das Leben der Menschen in der Region: den Getreideanbau, das Leben der Hirten, das Handwerk, das soziale Leben,  häusliche Einrichtung, Kinderspiele, die traditionelle Kleidung und die Ernährung vor allem für den Zeitraum zwischen den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts bis in die 1960er Jahren.

 

-> Webseite Museum

 

Museo Archeologico Nazionale

 

Das Nationale Archäologische Museum von Altamura (Via Santeremo) vereint die zahlreichen archäologischen Entdeckungen des gesamten Territoriums von der Basilikata bis zum Ionischen Bogen von der Vorgeschichte bis zum Mittelalter.  Das Museum wurde 1993 eröffnet, zeitgleich mit einigen wichtigen Entdeckungen, die in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts gemacht wurden. Darunter das Skelett des Mannes von Altamura, das in einer Karsthöhle in Lamalunga gefunden wurde und die paläontologische Stätte mit Dinosaurierfußabdrücken aus dem Steinbruch von Pontrelli, die eine weitere Attraktion für das Publikum darstellen.

-> Webseite Museum

 

Den über 150 seitigen Katalog des Museums (itlienisch) mit zahlreichen schönen Abbildungen gibt es hier gratis als pdf -> Catalogo_Museo_Altamura

Flyer mit Stadtplan auf dem die 35 Sehenswürdigkeiten: Kirchen, Stadtpaläste, Baudenkmäler, Museen von Altamura verzeichnet sind ( deutsch)

-> Flyer Altamura entdecken

 

 

Besucherzentrum Grotta di Lamalunga

 

Das Besucherzentrum von Lamalunga liegt im Nationalpark Alta Murgia, 3 km von der Stadt Altamura entfernt. Die Ausstellung dreht sich rund um das Phänomen Karst, um das Wissen über die Umwelt der Alta Murgia und die Höhlenforschung sowie die Aktivitäten, die zur Entdeckung der Höhle führten, in der das fossile Skelett des Uomo die Altamura aufbewahrt wird.1993 kletterte ein kleines Forscherteam hier in etwa 8 Metern Tiefe in ein kleines Höhlensystem. Sie fanden nicht nur Tierknochen, die bewiesen, dass hier Hirsche von bis zu 4 Metern Größe lebten, sondern auch das Skelett des „Mannes von Altamura“. Es handelt sich dabei um das am besten erhaltene Skelett, das von einem ca. 100.000 Jahre alten Menschen jemals gefunden wurde.

 

Im Besucherzentrum wird mithilfe von Schautafeln und Videos gezeigt, was die Höhle und  den Fund so besonders machen. Die Eingänge zu den Höhlen sind so klaustrophobisch eng, dass die Abgeschlossenheit ein spezielles Klima erzeugt hat, das die Funde besonders gut konserviert hat. Als Tourist kann man die Grotte nicht betreten.

 

Eine Auswahl von Mineralien und Fossilien veranschaulicht die Geschichte der Erde unter besonderer Berücksichtigung der Geologie des Gebietes. Es wird gezeigt mit welcher Spezialausrüstung die Experten die Karsthöhlen erforschen. Ausgehend vom Besucherzentrum, das in der Masseria eingerichtet ist, sind Ausflüge zum Eingang der Grotta dell'Uomo, zur Grotta della Capra, zum Pulo ( größte Doline Apuliens), zum Parco della Mena möglich.

 

-> Webseite Besucherzentrum
 

Feste

 

Das Fest zu Ehren der Schutzheiligen Irene und Assunta: 14.-16.8.

Madonna del Buoncammino ( mit Reiterumzug): erster Sonntag nach dem 15.8. und zweiter Sonntag im September.

Festival dei Claustri mit Musik, Theater, Tanz und Lesungen.

Federicus ( Mittelalterliches Fest) im April.

 

Tipp: Gravina in Puglia

 

Wir sind an diesem Tag noch weitergefahren. Nur 13 Kilometer entfernt von Altamura liegt Gravina in Puglia. Mit seiner tiefen Schlucht und den Felsenkirchen wirkt es wie ein kleines Matera. Das Wetter wurde leider noch schlechter, aber es hat sich gelohnt.