Laut einer Studie vertraut nur einer von drei Menschen in Italien den Medien, noch weniger als Politikern und Großunternehmen. Nur 27% der Bürger halten die Medien für eine zuverlässige
Informationsquelle. 69% der Italiener meinen, dassJournalisten bewusst, die Menschen täuschen, indem sie Dinge sagen, von denen sie wissen, dass sie falsch sind, oder sie zumindest instrumentell
betonen.
Die Mainstream-Medien sind jetzt in den Händen einer kleinen Oligarchie von Geschäfts- und Finanzgruppen, die sie benutzen, um ihre Prioritätenliste über die Schreibtische zu schieben, auf die es
täglich ankommt. Ihre Funktion ist es, die herrschende Ideologie zu vermitteln. Während die meisten Online-Medien, auch die formal unabhängigen, ihre wirtschaftliche Nachhaltigkeit auf
Online-Werbung stützen, ein perverser Mechanismus, der zur Jagd nach Klicks und dann zur Privilegierung der Form von geschrienen Schlagzeilen gegenüber der Substanz guter Inhalte und der
Verifizierung von Quellen führt. Das Ergebnis ist, dass Italien in der Weltrangliste der Pressefreiheit auf Platz 41 liegt. Vor uns liegen Ghana, Burkina Faso und Botswana.
Anfang der 2000er Jahre begann er erste Kurzgeschichten im Internet zu veröffentlichen, und Artikel zu schreiben sowie in der Redaktion der Bologneser Monatszeitschrift Piazza Grande zu arbeiten. Seine Artikel und Geschichten sind u. a. auf den Websites Maschile Plurale, Comune-Info und La Bottega del Barbieri erschienen. Er hat als Drehbuchautorin für die Produktionsfirma Ateneriena gearbeitet.
Spazi sociali in zone rurali. Un laboratorio nel Riforestival
Matteo Gracis ist ein unabhängiger Journalist, digitaler Nomade, frei Denkender und Buchautor. Er ist Herausgeber des alternativen Lifestylemagazins dolcevitaonline in dem es u.a. um Reisen, kritischen Konsum, Gegeninformation, Cannabis und Umweltschutz geht.
Seine Webseite Bufale.net ist ein durch crowdfunding finanziertes Faktenprüfungsportal gegen Fehlinformationen und Panikmache den Medien.
Bücher, die mich sehr inspiriert haben:
Il Pensiero meridiano, Laterza, Roma-Bari, 1996, nuova edizione 2005 ( erhältlich in italienisch und englisch), Auszuüge habe ich hier übersetzt -> Der südliche Gedanke
Der besessene Süden In diesem Buch findet ihr u.a. den Aufsatz "Land der Gewissenspein" des Ethnologen Ernesto de Martino über den Tarantismo in Apulien. Außerdem Aufsätze von verschiedenen Autoren, die sich mit de Martino beschäftigt haben. Keine leichte Kost und nur etwas für Leute, die in die Tiefen der Geschichte und Geschichtschreibung Apuliens abtauchen wollen. ( siehe der Artikel ->Tarantismus )
Macht und Magie in Italien. Thomas Hausschild. Merlin-Verlag, Gifkendorf 2002.
Ritual und Gewalt. Thomas Hausschild. Ethnologische Studien an europäischen und mediterranen Gesellschaften. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2008.
Der böse Blick. Ideengeschichtliche und sozialpsychologische Untersuchungen ( Beiträge zur Ethnomedizin. Band 7). Überarbeitete Neuauflage. Mensch und Leben, Berlin 1982.
Die lange Straße aus Sand von Pier Paolo Pasolini.
Apulien. Typen, Träumer, Lebenskünstler. Land und Menschen an einem Rande Europas. In dem Buch findet ihr Porträts von prominenten und weniger prominenten Menschen in Apulien. Von Nicki Vendola (ehemaliger Präsident von Apulien) über Gianrico Carofiglio (erfolgreicher Krimiautor und ehemaliger Mafiajäger) und Edoardo Winspear ( Filmregisseur) zu ganz normalen Träumern wie einem Fischer, einem Floristen, einer Dorfheilerin, einer Theaterregisseurin, einem Locaction Manager, Hotelier, Priester.
Kriminalromane von Gianrico Carofiglio. Wer etwas über die Lebensart des Südens und die Liebe zu seiner Geburtsstadt Bari erfahren möchte, sollte seine Romane wie z.B. "Eine Nacht in Bari" lesen. Als ehemaliger Staatsanwalt und Mafiajäger behandelt er in seinen Büchern auch die Schattenseiten des sonnigen Südens.
Die Adria: Wiederentdeckung eines Sehnsuchtsortes. Autor Uwe Rada entwickelt eine Kulturgeschichte des gesamten Adriaraums und wandelt in Apulien vor allem auf Spuren des Stauferkönigs Friedrichs II. Es gibt in dem Buch zwei Artikel über Apulien.
Wo ich diese Bücherliste her habe, weiß ich gar nicht mehr. Selber gelesen habe ich bisher keines der Bücher.
David Abulafia: „Das Mittelmeer. Eine Biographie“
Fernand Braudel: „Das Mittelmeer und die mediterrane Welt in der Epoche Philipps II“
Manuel Borutta: „Mediterrane Verflechtungen. Frankreich und Algerien zwischen Kolonisierung und Dekolonisierung“
Wolf Leppeniees: „Die Macht am Mittelmeer“
Amin Maalouf: „Die Häfen der Levante“
Andrea Do Nicola, Giampaolo Musumeci: „Bekenntnisse eines Menschenhändlers. Das Milliardengeschäft mit den Flüchtlingen“
John Freely: „Zurück nach Ithaka. Auf Odysseus Spuren durch das Mittelmeer“
Miguel Szymanski: „Ende der Fiesta. Südeuropas verlorene Jugend“
Albert Camus: „Der erste Mensch“
Kamel Daoud: „Der Fall Meursault – eine Gegendarstellung“
Petros Markaris: „Wiederholungstäter“
Gaziel: „Nach Saloniki und Serbien. Eine Reise in den Ersten Weltkrieg“
Predrag Mattvejevic: Der Merdidian. Raum und Zeit“
Ulrich Ladurner: „Lampedusa- Große Geschichte einer kleinen Insel“
Homer: „Odyssee“, Penguin / Manesse
Leonardo Sciascia: „Mein Sizilien“
Mihran Dabag (Hg.): „Handbuch der Mediterranistik. Systematische Mittelmeerforschung und disziplinäre Zugänge“