Frühjahrsputz, okzidentales Karma und Schnee im Süden

Falls ihr euch gewundert habt, warum hier auf dem Blog in den letzten Wochen kein neuer Artikel erschien... ich hatte etwas Stress.

 

 


 

 

1. Ich habe ausführlich Frühjahrsputz gemacht, aber das interessiert euch sicher wenig.

 

2. Ich habe einen Artikel für das Online Magazin "il-Deutsch-Italia" geschrieben. Das könnte euch interessieren, denn es geht um "Das Mediterrane Denken", die Frage, was wir vom Süden lernen könnten und die Unterschiede im Weltbild, die uns das erschweren.

Dazu ein kurzer Auszug aus meinem Artikel zum Umgang mit Stress:

 

Bei der Stressbewältigung orientieren wir uns lieber an fernöstlichen Praktiken wie Yoga und Meditation als an der Kunst des „dolce far niente“. Entschleunigung ist aber kein Heilmittel in einer Zeit, in der alle Zeit Arbeitszeit geworden ist, meint der deutsch-koreanische Philosoph und Kulturwissenschaftler Byun-Chul Han. Was wir brauchen ist eine Zeit, die dem Anderen gewidmet ist und Gemeinschaft stiftet. Die Zeit des Festes war  eine Zeit, die der profanen Zeit der Arbeit entgegengesetzt war. Das lateinische Wort „feriae“ bedeutete „die für die religiös kultische Handlung bestimmte Zeit.“

 

Im nachhinein habe ich mich aus verschieden Gründen geärgert, den Artikel nicht auf meinem Blog veröffentlicht zu haben. Doppelte Veröffentlichungen werden von google abgestraft. Ich will aber nicht Jammern, sondern nur darauf hinweisen, dass es den Artikel gibt.   Hier der ->link zum Artikel Südliche Gedanken.

 

Jetzt zu amüsanteren Themen:

 

Gäste aus Apulien

 

Ich hatte Besuch aus Apulien, der mich endlich mal vom Schreibtisch weggelockt hat. Wir haben Sightseeing in Berlin gemacht und unter anderem das Brandenburger Tor besucht. Dabei zeigten sich meine apulischen Gäste verwundert darüber, wer da neben dem Wahrzeichen Berlins symbolisch Präsenz zeigte: Amerikanische Botschaft, Französische Boschaft, diverse Banken und Starbucks.

Starbucks, erfahre ich, erregt gerade die italienischen Gemüter, weil in Mailand die erste Filiale in ganz Italien eröffnen will. Amerikanischer Kaffee in dem Land, das die Caffeekultur erfunden hat! Che schifo!

 

Ich habe aber auch aufgeschnappt, was gerade in Italien/Apulien "geliked" wird: Der diesjährige Gewinner des berühmten San Remo Festivals heißt Francesco Gabbani mit seinem Song "Occidentali`s Karma." Darin macht der Sänger sich ein bißchen über fernöstliche Spiritualität und Buddhismus lustig.

"Treffer!" dachte ich im Hinblick auf meinen Artikel. Ich hoffe, es fühlt sich niemand auf den Schlips getreten (ich mache selber Yoga), aber mir fehlt oft ganz profan: gute Laune und Lebensfreude, wie sie auch in diesem Lied schön zum Ausdruck kommt. Schon jetzt mein Favorit für den European Songcontest:

 

 

 

Außerdem: Ein Video, das gerade die Runde macht und auf ironische Weise erzählt, dass im Süden alles besser ist. Es heißt übersetzt: "Der Schee im Norden vs. der Schnee im Süden".  Die erste Szene spielt im Norden. Es hat geschneit, ein Freund schlägt vor, in die Berge zu fahren. Darauf der Freund aus dem Süden (ganz links) völlig entnervt: "Hier scheint nie die Sonne. Ich halte diese furchtbare Kälte hier nicht aus! "

Wenige Wochen später eine ähnlich Szene im Süden: es hat geschneit, aber hier ist der Schnee natürlich eine Sensation und alle sind völlig aus dem Häuschen. Als der Freund aus dem Norden verwundert nachfragt: "Ich dachte, du hasst die Kälte?" lautet die Antwort: "Im Süden ist alles warm, auch die Kälte."

 

Selbst, wenn ich nicht jedes Wort verstehe, ich liebe allein die Körpersprache..

 

 

So das war´s mit der kurzen Zwischenmeldung. Muss ja nicht immer so tiefgründig und ernst sein. Das wurde mir nach dem Besuch mal wieder klar...